Der weiße Rum, welcher in einem Edelstahltank geruht hat, schmeckt üblicherweise anregend, frisch, kraftvoll etc.. Beim Genuss kann man sowohl süße als auch fruchtige Note entdecken.
Ein kleiner Nachteil ist allerdings, dass er je nach Herstellungsart sowie Alkoholgehalt zu würzig und bissig schmeckt.
Wird der weiße Rum jedoch, auch wenn nur für eine kurze Zeit, in Holzfässern gelagert, zeichnet sich dieser weiße Rum schon durch einen hohen Nuancenreichtum, Charme sowie einer sehr ausgewogenen Balance aus.
Über welche Besonderheiten verfügt der weiße Rum?
Bei dem weißen Rum besteht die Besonderheit darin, dass er mindestens 3 Monate in Edelstahlfässern gelagert werden muss. Denn nur auf diese Weise nimmt der Rum Sauerstoff auf und kann sich homogenisieren.
Gleichzeitig ist der Geschmack des weißen Rums viel milder sowie ausgewogener, als beispielsweise bei dem braunen Rum. Dies bedeutet aber nicht, dass es Einbußen beim Geschmack gibt. Der weiße Rum zeichnet sich nämlich auch durch einen hervorragenden Geschmack voller Charme und Nuancenreichtum aus.
Wofür wird der weiße Rum üblicherweise verwendet?
Der weiße Rum wird zunächst einmal für Cocktails sowie zum Backen verwendet. Beispielsweise wird für die Cocktails Swimmingpool sowie Mojito weißer Rum verwendet. Bei der Benutzung von weißen Rum kann man seine Fantasie spielen lassen, da sämtliche Cocktails durch den weißen Rum verfeinert werden. Falls man keine Cocktails mag, schmeckt der weiße Rum lediglich mit Cola gemixt auch sehr gut. Man kann den weißen Rum gleichzeitig auch perfekt für Longdrinks verwenden. Des Weiteren kann man aus dem weißen Rum auch Rumrosinen herstellen, welche jedem Kuchen einen ganz besonderen Geschmack geben.
Wie erkennt man den qualitativ hochwertigsten weißen Rum?
Den qualitativ hochwertigsten weißen Rum wird auf der Insel Martinique hergestellt. Des Weiteren ist die in französischen Weingebieten verwandte Qualitätsstufe „Appellation d’Origine Contrôlée“ (AOC) ein Indiz dafür, dass es sich um einen qualitativ sehr hochwertigen weißen Rum handelt. Die Qualitätsbezeichnung AOC darf der Rum ebenfalls tragen, wenn er in Eichenfässern gelagert wurde.
Kann man den weißen Rum auch pur trinken?
Den weißen Rum kann man auf Grund seiner sehr guten Bekömmlichkeit auch perfekt pur oder lediglich mit ein paar Eiswürfeln trinken. Es kommt hier lediglich auf den ganz individuellen Geschmack an.
Ist die Farbe des Rums ein Zeichen von Qualität?
Sowohl der weiße Rum als auch der braune Rum sind qualitativ sehr hochwertig. Die unterschiedlichen Farben ergeben sich nur aus den unterschiedlichen Lagerungsarten sowie Lagerungszeiten.
Wie wird weißer Rum hergestellt?
Zunächst einmal benötigt man für die Herstellung des weißen Rums die Stängel des Zuckerrohrs. Sobald die Ernte des Zuckerrohrs abgeschlossen ist, kommen diese Stängel in die Zuckerfabrik. Damit der Zuckergehalt der Stängel nicht minimiert wird, muss dies möglichst schnell nach der Ernte geschehen. Wenn die Stängel des Zuckerrohrs in der Fabrik angekommen sind, werden diese zunächst gehäckselt und dann verarbeitet eine Maschine diese zu einer einheitlichen Masse. Der sich daraus ergebende Brei wird durch eine Mühle gepresst, so dass die Melasse (ein dunkler Sirup) dabei gewonnen wird. Diese Masse verfügt über einen Zuckergehalt von 50 % sowie diversen weiteren Stoffen. All dies ist für den späteren Geschmack sowie den Gärungsprozess verantwortlich.
Nachdem die Melasse dann gesäubert wurde, wird diese mit Wasser verdünnt. Unter Zufügung von besonderen Hefepilzkulturen aus Kuba, wird die notwendige Gärung gestartet. Zwischen 24 und 72 Stunden dauert dieser Gärungsprozess. Sobald dieser Prozess beendet ist, startet die Destillation. Hierbei ist es besonders wichtig, dass man den richtigen Zeitpunkt erwischt, wann der fertige Brand aus dem Kolben heraus darf. Sowohl der Vorbrand als auch der Nachbrand sind nicht für den Genuss geeignet. Wenn man den richtigen Zeitpunkt abpasst und dieses Zwischenprodukt erwischt, dann kann nunmehr der verzehrfähige Rum entstehen. Auch wenn man den richtigen Zeitpunkt abgepasst hat, befinden sich in dem Destillat, vor allem bei der Destillation in der Brennsäule, Inhaltsstoffe, die nicht gut für den menschlichen Körper sind sowie den Rum ungenießbar machen. Um das Destillat feiner und genießbar zu machen, bedient man sich der Lagerung.
Wie sieht die Lagerung des weißen Rums aus?
Dieser perfekte Brand kann dann zum Reifen in Holzfässer aus der amerikanischen Weisseiche gefüllt werden. Während dieser Lagerung kommt es zur Verdampfung des Alkohols aus dem Fassinneren. Dieser verdampfte Alkohol wird dann bei der Rumherstellung durch Wasser ersetzt. Nur Rum, der über einen Zeitraum von 3 Monaten in besonderen Edelstahlfässern gelagert wird, darf sich „Weißer Rum“ bzw. „Rhum Agricole AOC blanc“ nennen. Es ist auch darauf zu achten, dass der weiße Rum in Ruhe sowie abgeschieden lagert, nur auf diese Weise erreicht man einen qualitativ sehr hochwertigen weißen Rum.
Eine weitere Art der Lagerung ist das Abfüllen des Destillats in sogenannte Stahltanks, wo das Destillat lagern kann, ohne dass es noch reift. Diesen Stahltanks wird dann der Sauerstoff zugeführt, so dass die „Schadstoff“ auf den Sauerstoff reagieren können und auf diese Weise verschwinden. Je länger sich das Destillat in diesen Stahltanks befindet, desto mehr Alkohol verliert dieses Destillat. Generell dauert die Lagerung des weißen Rums zwischen 6 und 30 Monaten, wobei es hierbei auch auf die Sorte des weißen Rums ankommt.