Rum nach Herkunft sortiert.

Rum von den Philippinen

Was hierzulande weniger bekannt sein dürfte ist, dass auf den Philippinen eine sehr ausgeprägte Trinkkultur existiert. Neben dem Bier spielt hier auch der Rum eine herausragende Rolle. Ebenso unbekannt dürfte sein, dass die Philippinen bereits eine sehr lange Rumtradition besitzen.

Allerdings galten die Produkte lange Zeit als recht minderwertig und nach wie vor ist der Rum dort erheblich billiger als das Bier. Dies ist nicht weiter verwunderlich, angesichts der Tatsache, dass die meisten Zutaten des Bieres erst teuer importiert werden müssen. Außerdem hatte der Rum generell den etwas zwielichtigen Ruf, das Getränk von See- und Schauerleuten sowie von Piraten zu sein, die ihren Durst in den Kneipen besonders übel beleumundeten und verruchten Stadtvierteln stillten.

Der Rum brauchte recht lange, dieses Negativimage abzulegen und sich als durchaus niveauvolles Getränk zu präsentieren. Dies gilt auch für die entsprechenden Destillate von den Philippinen.

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Der Tanduay Rhum

Das bekannteste Label auf den Philippinen ist der „Tanduay Rhum„, der angeblich weltweit, nach den Marken aus dem Hause Bacardi, die meistverkauteste Rumsorte sein soll. Gegründet wurde die Destillerie im Jahr 1854. In Deutschland sowie in den anderen westlichen Ländern ist der Tanduay Rum nur recht schwer zu bekommen. Im Falle Deutschlands liegt dies, so die firmeninternen Angaben, vor allem an den strengen gesetzlichen Auflagen und an den hohen Steuern.

Original philippinischer Tanduay kann man hin und wieder in einigen Asia-Läden hierzulande ergattern, allerdings wird er dann zum 10 bis 20-fachen höheren Preis angeboten. Bei diesen Exemplaren dürfte es sich dann um nicht ganz offizielle Ware handeln, die meist über einen chinesischen Umweg hier in die Geschäfte gelangen.

Der Don Papa aus dem Hause der Blending Heart Company

Etwas edler präsentieren sich dagegen die Sorten der Blending Heart Company. Diese wurde erst im Jahr 2011 von Stephen Carroll gegründet und ist seit einiger Zeit auch hier in Deutschland unter dem Label „Don Papa“ erhältlich. Er wird bevorzugt aus hochwertigen Zuckerrohrarten destilliert, die ausschließlich alle aus der Region Negros Occidental stammen.

Diese philippinische Insel ist durch die perfekte Kombination von Klima und Geographie sowie dem fruchtbaren vulkanischen Boden, geradezu prädestiniert für die Zuckerrohrproduktion. Nach der Destillation reift der „Don Papa“ nochmals weitere 7 Jahre in Fässern aus nordamerikanische Eiche. Dadurch erhält der Geruch des „Don Papa“ eine leicht fruchtige Note und im Geschmack sind Aromen wie der Vanille, Honig und kandierten Früchten bemerkbar.

Das besondere am Don Papa Rum

Zwei weitere Besonderheiten dieses Labels, dürfen hier nicht unerwähnt bleiben, da sie eng mit dem philippinischen Herkunftsland in Zusammenhang stehen. Zum einen ist dies der Name „Don Papa“. Dieser erinnert an den politisch-religiösen Führer und Rebellen Dionisio Magbuelas (auch „Papa Iso“ genannt) auf Negros, gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Seine beiden vorrangigsten Ziele waren, die Befreiung des Landes von ausländischen Kolonialmächten (zunächst gegen die Spanier, später dann gegen die Amerikaner) sowie die Rückgabe von Grund und Boden an die ursprünglichen Eigentümer, den Kleinbauern von Negros. Obwohl von den feindlichen Truppen eingekesselt, gab er seinen Kampf erst 1907 auf. Die zunächst verhängte Todesstrafe wurde später in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt. Im Jahr 1911 starb Papa Iso im Gefängnis.

Die zweite Besonderheit hat mit der jüngsten Vergangenheit der Philippinen zu tun. Im November des Jahres 2013 suchte der Taifun Haiyan die philippinische Nordostküste heim. Normalerweise sind solche Wirbelstüme in diesen Breitengraden kein ungewöhnliches Wetterphänomen, dieser hinterließ allerdings Verwüstungen in einem unglaublichen Ausmaß. Das verheerende Ergebnis waren tausende von Toten und Millionen Obdachlose. Als philippinisches Unternehmen sah sich die Blending Heart Company in der Pflicht, einen Teil des Erlöses, den sie durch den Verkauf des „Don Papa“ erzielen, dem Wiederaufbau zu spenden. Bei denen in Deutschland verkauften Flaschen beträgt diese Summe ungefähr ein Euro.

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Der Destileria Limtuaco Rum

Der „Destileria Limtuaco Rum“ wird in unterschiedlichen Qualitätstufen angeboten, je nachdem ob dieser in Stahltanks oder Eichenfässern gereift ist und wie viel Jahre dieser Reifeprozess andauerte. In Deutschland sind die Rumsorten der Destillerie Limtuaco, wenn überhaupt, nur sehr schwierig zu bekommen.

Weitere philippinische Destillerien

Über folgende Destillerien sind nur sehr spärliche Informationen über die jeweiligen Unternehmen und deren Produkte in Erfahrung zu bringen. Dabei handelt es sich um die „Destileria La Jarolena“ in Iloilo, die „Destileria La Fortuna Incorporated“ in Manila und der „Destileria La Cometa Inc.“ in Davao City.

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2 Kommentare. Hinterlasse eine Antwort

  • Jürgen Dunker
    Juni 23, 2020 7:00 pm

    Warum gibt es keine Dose zum Maskara und Baroko. Bin ein Don Papa Liebhaber. Und finde den Maskara für den Sommer genial.

    Antworten
  • Peter Krizek
    März 10, 2022 3:03 pm

    Hallo, habe früher Tanduay 5 Wochen im Urlaub dort öfters Rum getrunken schmeckte sehr gut,
    bei den Wetter Temperaturen dort ist auch Alkohol sehr wichtig um die vielen Viren Bakterien, Insektenstiche
    zu verringern zu vernichten um den Magen Darm Inneren Organe etwas zu desinfizieren usw.
    Sozusagen für ein gesundheitlicheres Wohlergehen.!
    Kaufe Mir noch später einige Flaschen Tanduay Rum usw.!!!

    Antworten

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