Generell ist das Land für die Rum-Herstellung prädestiniert. Genau genommen beheimatet es sogar einige der besten Rum-Hersteller der Welt.

Beim Stichwort Rum denken viele Menschen sicher zuerst an Kuba. Daneben assoziiert der Rum-Kenner auch Länder wie Jamaica, Trinidad und Tobago und Puerto Rico mit diesem traditionellen Getränk der Seefahrer.

Kolumbianischer Rum ist dagegen weniger weit verbreitet. Zu Unrecht, wie folgende Auflistung zeigt.

Ideale Bedingungen für die Rum-Herstellung in Kolumbien

Viele der hiesigen Produkte gelten inzwischen in der Rum-Szene als Geheimtipp.
Dabei waren sie bis vor wenigen Jahren nur auf dem regionalen Markt erhältlich. Es ist ein großes Glück, dass diese Rum-Sorten inzwischen auch diesseits des Atlantiks zu bekommen sind. Die Gründe für den Ruhm kolumbianischer Rums sind schnell gefunden: Kolumbien ist einer der drei größten Zuckerrohrproduzenten.

Zudem gilt die Gegend um Cartagena im Norden des Landes als Heimat von besonders hochwertigen Zuckerrohrsorten, die hier in unmittelbarer Nähe zur karibischen Küste und ihrer Wettereinflüsse gedeihen.

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Der „Dictador“ – Ein starker Charakter in schönem Gewand

Dictador ist im Moment wahrscheinlich der bekannteste Export-Rum aus Kolumbien. Doch was hat es mit dem Rum mit dem ehrfurchtgebietenden Namen auf sich? Obwohl der Dictador erst seit Kurzem die internationale Rum-Szene „aufmischt“, hat er in seiner Heimat Kolumbien eine lange Tradition. Seine Ursprünge reichen zurück bis ins 18. Jahrhundert. Damals ließ sich ein Mann namens Severo Arango y Ferro in Cartagena nieder.

Er war Beamter der spanischen Kolonialmacht und wurde mit der Aufgabe betraut, das Steuersystem in der Region zu sanieren. Aufgrund seiner willensstarken und unerbittlichen Natur nannten ihn die Einheimischen bald den „Diktator“, oder eben in spanischer Sprache „Dictador“. Bald kam der „Diktator“ auch in Kontakt mit dem typischen Getränk der Region. Obwohl Severo zuvor keinerlei Erfahrung mit Rum hatte, verfiel er ihm sozusagen auf den ersten Schluck. Schnell stieg er zu einem der führenden Rum-Händler Kolumbiens auf. Im Jahre 1913 gründete einer seiner Nachfahren eine Brennerei und benutzte das Gedenken an den sagenumwobenen „Dictador“ als Vermarktungsstragie. Mit Hilfe von finanzstarken Investoren betrat der „Dictador“ dann im Jahre 2009 auch die Weltbühne und eroberte ein Land nach dem anderen.

Der Hauptsitz der Firma liegt auch heute noch in Cartagena. Generell ist der Dictador im Umfeld der wertigeren Rum-Sorten einzuordnen. Beliebt und noch erschwinglich ist der 12-jährige „Solera Ultra Premium Reserve“. Der Hersteller verspricht Geschmacksnoten von Karamell, Kakao und Honig sowie eine leichte Kaffee-Note. Außerdem ist dieser Dictador hoch dekoriert und hat in den vergangenen Jahren diverse Preise abgeräumt. Die nächste Stufe stellt dann der 20-jährige Solera dar.

Die blaue Banderole unterscheidet ihn von seinem jüngeren Kameraden. Bei ihm heftet übrigens noch mehr Gold-Dekor an der Brust. Ein gutes Dutzend Preise hat der große Dictador seit 2010 verliehen bekommen und gilt laut dem Hersteller als der weltweit am meisten ausgezeichnete Rum. Geschmacklich noch voluminöser, verspricht er Noten von Karamell, Vanille, Honig, Toffee, geröstetem Kaffee und Eiche. Die rundlichen, dunkel mattierten Flaschen mit klarer Linienführung unterstreichen den Qualitätsanspruch des „Dictadors“ zusätzlich.

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La Hechicera – Schnörkelloser Geschmack durch natürliche Aromen

La Hechicera ist ein anderer namhafter Vertreter der kolumbianischen Rum-Elite. Er ist ein Blend verschiedener Rumsorten, die zwischen 12 und 21 Jahre in amerikanischen Eichenfässern gereift sind. Seine Entstehungsgeschichte ist besonders exotisch.

Dieser Rum geht auf Giraldo Mituoka Kagana, einem Sohn japanischer Einwanderer zurück, der laut Aussagen des Herstellers seit den Zeiten der kubanischen Revolution in Kolumbien Zuckerrohr geschnitten hat und bei der Arbeit an seinen Kreationen japanische Arbeitsmoral in Kombination mit südamerikanischem Lebensgefühl walten ließ. Noch heute leitet der „Maestro Ronero“ genannte Meister die Produktion.

Der Hersteller bewirbt La Hechicera als unverfälschten Rum ohne Zusätze oder Zuckerzugaben. Im Geschmack wirkt er sanft und unaufdringlich, aber voller nuancierter Noten. Neben Toffee und Orangenschalen berichten Kenner von Zimt, Schokolade und Pfeffer. Auch der La Hechicera konnte in den letzten Jahren einige Awards einheimsen.

Ron Viejo de Caldas – Der Authentische aus einsamen Höhen

Ebenfalls ein sehr hochwertiger kolumbianischer Rum ist der Ron Viejo de Caldas aus dem Hause Industria Licorera de Caldas (ILC). Was macht diesen Rum so besonders? Zunächst einmal reift er 8 Jahre in sehr großen Höhen über 2000 Metern in einem kühleren Klima. Schließlich ist er auch kein Blend, sondern wird als individueller Jahrgang abgefüllt. Damit gehört er heute schon fast zu einer aussterbenden Art.

In seiner Heimat gilt der Ron Viejo de Caldas schon als Geheimtipp, seit der Hersteller 1928 auf dem einheimischen Markt etabliert wurde. Seit 2005 verbreitet auch der Ron Viejo de Caldas sich über die ganze Welt und wurde ebenfalls schon mit einige Auszeichnungen geehrt, so vom internationalen Quality & Taste Institute in Brüssel. Sein Geschmack gilt als besonders sanft. Darüber hinaus ist es gar nicht so teuer, wie man vielleicht vermuten könnte.

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